Bei seinen Zeitgenossen vor allem als Mäzen und Sammler bekannt, nimmt Caillebotte heute seinen rechtmäßigen Platz im Pantheon der Künstler ein – als Maler, der in seinen bahnbrechenden Werken in einzigartiger Weise den Realismus mit dem Impressionismus verbindet. Bemerkenswert ist die Verbindung von fotografischen Techniken, von der Perspektive und der akkuraten Abbildung der Realität mit der poetischen Freilichtmalerei des Impressionismus. Diese Monografie eröffnet dem Leser einen neuen Blick auf diesen faszinierenden Künstler, der Kunst und Realität in einer eigenen künstlerischen Sprache verband, während er die außerordentlichen Talente seiner Zeit förderte.
Pierre Bonnard (1867-1947) war der Anführer einer Gruppepostimpressionistischer Künstler, die sich selbst Nabis, hebräisch für ‚Prophet‘, nannten. Zusammen mit Malern wie Vuillard, Roussel und Denis revolutionierte er den Geist dekorativer Techniken in einer der wichtigsten Perioden in der Geschichte französischer Malerei. Die hier zusammengestellten Arbeiten zeichnen sich durch eine Vielzahl außergewöhnlicher Ausdrucksformen aus, die von dekorativ und geheimnisvoll über düster bis zu traumartig reichen. Die Autorin Nathalia Brodskaia, Kunsthistorikern der Eremitage in Sankt Petersburg, ist Expertin für den Postimpressionismus und hat umfangreiche Arbeiten über die Nabis und den Fauvismus geschrieben. Albert Kostenovich machte seinen Abschluss in Kunstgeschichte an der Universität …
Seitdem Playboy und andere Illustrierte Fotografien des weiblichen Körpers für den modernen Massenmarkt erschlossen haben, hat die erotische Fotografie viel ihres künstlerischen Wertes eingebüßt. So wie die Malerei und die Bildhauerei stand aber auch sie einst im Dienste der künstlerisch anspruchsvollen Erotik. Diese Sammlung hier präsentiert erotische Bilder vom Beginn der Fotografie bis zum zweiten Weltkrieg und zeichnet die Entwicklung dieses zu Anfang primär französischen Genres nach, das so viel Misstrauen überwinden musste bis es ein größeres Publikum erreichte. Die Fotografien bringen den weiblichen Charme der Vergangenheit zurück und sein praktisches Format macht es zum idealen Geschenk.
August Macke (1887-1914) war einer der herausragendsten Künstler des deutschen Expressionismus, einer Kunstrichtung, die sich im frühen 20. Jahrhundert entwickelte und es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die unmittelbaren emotionalen Erlebnisse zur Darstellung zu bringen. Als ein Virtuose im Umgang mit Farben und Formen gelang es Macke, beeindruckende Leinwände zu kreieren, die den Betrachter bis heute bewegen. Er war ebenso vertraut mit der Darstellung sonnendurchfluteter Straßen Tunesiens wie mit dem wolkenverhangenen Himmel um die Bonner Kathedrale und der gesichtslosen Menschenmenge auf dem Bahndamm. In einem fesselnden Text erforscht Walter Cohen das kurze Leben eines Künstlers, dessen anscheinend unbegrenztes künstlerisches Potenzial …
Mit Ingres' Türkischem Bad von 1863 ist die Frau des Ostens für viele im Westen zu einem Symbol für eine nie erreichbare, verbotene Lust geworden. Seereisende, Abenteurer und einfache Wanderer aus Europa sind über Jahrhunderte dem exotischen Reiz der asiatischen Frau verfallen; ihrer angenehmen Andersartigkeit, der sanften Blässe ihrer Haut. So kam der Mythos auf, dass sie, vor allen anderen Frauen, im Besitz eines geheimen Wissens über Liebestechniken sei. Historisch gesehen, ist dies nicht völlig unbegründet. Traditionsgemäß wurde es von chinesischen und japanischen Frauen erwartet, dass sie ihren Männern zu Diensten seien. Diese Erwartung floss maßgeblich in ihre Erziehung ein …
Der zu seinen Lebzeiten als kontrovers geltende italienische Maler Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610) hat seinen heutigen Weltruhm als hervorragender Künstler des Barock einer Wiederentdeckung im frühen 20. Jahrhundert zu verdanken. Seitdem sind die Bilder des streitbaren Verfechters der realistischen Malweise geschätzt wie nie zuvor. Zu recht, denn es war Caravaggio, der religiöser Kunst eine neue Menschlichkeit einhauchte, mit seinen realitätsgetreuen und gleichzeitig sinnlichen Bildnissen von Menschen, Heiligen und Göttern. Für Caravaggio galt allein die Schönheit des Naturgetreuen, dass er geschickt mit der von ihm neu „restaurierten“ chiaroscuro-Technik in Szene zu setzen wusste. Dieses Streben brachte ihn auf Kollisionskurs mit …
Cézannes glücklichste Zeit war seine frühe Jugend in der Provence, wo er zusammen mit Zola und einem anderen Freund in der Natur umherstreifte. Ermutigt durch Renoir, stellte er 1874 und 1877 zusammen mit den Impressionisten aus. Doch die ablehnende Haltung, mit der man seiner Kunst begegnete, verletzte ihn tief. Er malte gern Früchte, weil sie gehorsame Modelle waren, was seiner langsamen Arbeitsweise entgegenkam, dabei behielt er die dominante Farbe und den Charakter der Frucht bei, verstärkte aber den emotionalen Reiz der Form durch ein Spiel von reichen, fein aufeinander abgestimmten Farbwerten. Seine eigentliche Meisterschaft entfaltete er in den Stillleben. Cézanne …
Für seine wohlgeformten, lasziven nackten Frauen berühmt, war Peter Paul Rubens erstes Anliegen die Darstellung der Sinnenfreuden in all ihren Formen. Ein Barockmaler, der in seinem gesamten künstlerischen Schaffen die Freuden und Wunder des Körperlichen feierte, die strikten sozialen Vorschriften zugunsten einer emotionalen und sinnlichen Porträtierung der Nacktheit aufgebend, um die Schönheit des menschlichen Körpers zu zelebrieren, die für den Künstler ebenso natürlich war wie die Landschaften seiner Jugend. In einem üppig illustrierten Bildband entdecken Maria Varshavskaya und Xenia Egorova diesen flämischen Künstler und setzen einen einzigartigen Fokus auf sein Werk.
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