Joseph Mallord William Turner (1775-1851) ließ nach seinem Tod 19 000 Kunstwerke zurück und schon die Bildauswahl für dieses Buch war eine wahre Mammutaufgabe. Turner hatte als Romantiker und Landschaftsmaler ein unvergleichliches Gespür für das Meer und war als Pionier neuer Techniken, mit denen er innovative Farbtöne und -Nuancen schuf, stark beeinflusst von Goethes Farbenlehre. Turner war außerdem ein erfolgreicher Gallerist, Professor an der Royal Academy und ein unermüdlich Reisender, der stets mit einer Vielzahl unglaublicher Kunstwerke, vor allem aus Venedig, zurück nach England kam. Mit seinem Blick für das Dramatische dokumentierte er auf seiner Leinwand auch die Schlacht von …
Ukiyo-e („Bilder der fließenden Welt“) ist die Bezeichnung für eine in der glanzvollen Edo-Ära (1605-1868) entstandene japanische Kunstbewegung. Der diesen Drucken verliehene hedonistische Name war als ein ironischer Kontrast zu der buddhistischen Astralebene der „leidenden Welt“ gemeint. Es handelt sich bei diesen Drucken jeweils um das kollektive Werk eines Malers, eines Stechers und eines Druckers, auch wenn diese Kunstwerke gemeinhin vor allem den Malern und gelegentlich auch den Druckern zugeschrieben werden. Die Drucke des Ukiyo-e wurden erst durch ihre geringen Kosten infolge des technischen Fortschritts der Druckkunst ermöglicht. Sie zeigten Szenen aus dem Alltagsleben und stellten Bijin („schöne Frauen“), Kabuki-Schauspieler …
Als Impressionist zu gelten war für Monet eine Auszeichnung. Er war es aus tiefer Überzeugung und blieb es bis an das Ende seines langen Lebens. Er begnügte sich mit einem einzigen Genre, dem der Landschaftsmalerei. Hier aber brachte er es zu einer Vollkommenheit, an die keiner seiner Zeitgenossen heranreichte. Im Sommer jenes Jahres kam es zu gemeinsamen Malübungen mit Boudin (1824 bis 1898) am Meeresstrand. “Mit der Zeit gingen mir die Augen auf und ich begann, die Natur zu verstehen; zugleich lernte ich, sie zu lieben” – so erinnert sich Monet später an diese gemeinsamen Exerzitien. Er besucht nicht die …
Degas bezog seine wichtigsten Motive aus dem lebendigen Paris der Epoche und lernte die künftigen Impressionisten wahrscheinlich erst im Café Guerbois kennen. Im Jahr 1852 erhielt er ein Juradiplom, und 1853 begann er eine Malerausbildung bei Louis-Ernest Barrias. Ab 1854 reiste Degas regelmäßig nach Italien, zunächst nach Neapel, dann nach Rom und Florenz, wo er sich intensiv dem Studium der Alten Meister widmete. In den sechziger und siebziger Jahren wurde er zum Maler von Jockeys, Pferden und Pferderennen. Sein fabelhaftes Malergedächtnis merkte sich die Besonderheiten ihrer Bewegungen, wo immer er sie beobachten konnte. Das Pferd wurde für ihn zur Inkarnation …
Nur wenige Leute diskutieren die Tatsache, dass Pablo Picasso (1881-1973) der bedeutendste Künstler des 20. Jahrhunderts war. Der in Malaga, Spanien, geborene Picasso zeigte schon in jungen Jahren sein Genie und kam schnell mit der fortschrittlichsten Kunst in Kontakt Kreise seiner Zeit, zuerst in Barcelona und später in Paris.Auf der Suche nach Neuartigkeit der Moderne wandte sich Picasso der vormodernen Geschichte und der „primitiven" Kunst zu. Wir verdanken ihm und seinem Kollegen Georges Braque die Erfindung des Kubismus, nicht nur eine von vielen avantgardistischen Bewegungen, aber die Ästhetik, die die Kunst der Malerei für immer verändern würde: Nachdem Picasso von …
Sie lernten sich 1928 kennen, als Frida Kahlo gerade einundzwanzig Jahre und Diego doppelt so alt war. Er genoss bereits internationale Anerkennung, als sie noch davon träumte. Aus ihrer stürmischen Beziehung erwuchs vor allem für Frida eine starke Kreativität, doch brachte sie auch großes Leid mit sich. Stets im Schatten ihres Mannes, dessen häufige Untreue sie genau so wie die eigene Eifersucht ertrug, lebte Frida ihren Schmerz auf der Leinwand aus und erlangte so nach und nach das Interesse der Öffentlichkeit. Die beiden engagierten Künstler verkündeten ihre Freiheit in Amerika und Europa und hinterließen hier wie dort die Spuren ihres …
Der Künstler Modigliani (1884-1920) fand wenig Glück in seinem Geburtsland Italien und nur Kummer in seiner Wahlheimat Frankreich. Aus dieser Traurigkeit heraus schuf er ein individuelles und außergewöhnliches Werk, das Einflüsse afrikanischer Kunst, des Kubismus und vieler betrunkener Nächte in Montparnasse in sich trägt. Mit ihrer tiefen Sinnlichkeit und der fast aggressiven Nacktheit scheinen seine weiblichen Akte und deren geheimnisvollen Gesichter die Gesamtheit Modiglianis Leidens und Nichtanerkennung auszudrücken. Modigliani starb bereits im Alter von 36 Jahren. Dieses Buch enthält Bilder, die damals große Skandale verursachten, heutzutage aber fast harmlos wirken.
Van Dyck, herausragender Maler des 17. Jahrhunderts, hatte eine ebenso kurze wie glanzvolle Karriere. Als ein Schüler Rubens wird er sehr schnell zum Protegé der Prinzen und Könige und avanciert zu einem der beliebtesten Porträtisten der großen und wichtigen Familien Englands. Mithilfe einer äußerst präzisen Farbkomposition verleiht er seinen Modellen Würde und geistige wie körperliche Größe. Mit hoch aufgerichteten, lächelnden Damen und Adligen auf tänzelnden Pferden versteht es Van Dyck vortrefflich, eine sorglose Eleganz und die Langweile einer raffinierten Gesellschaft darzustellen. Als Maler des Barock mit schillernden Biegungen spielt er mit einer leichten und nuancierten Palette und gibt mit einer …
Utilizamos cookies propias y de terceros para mejorar su experiencia y nuestros servicios analizando su navegación en nuestra web y cómo interactúa con nosotros y poder mostrarle publicidad en función de sus hábitos de navegación. Para consentir su utilización, pulse el botón “Acepto”. Puede obtener más información consultando nuestra Política de Cookies.