Der Surrealismus entstand gewissermaßen aus den Trümmern des Ersten Weltkriegs. Als eine umstürzlerische, aufrührerische Bewegung richtete er sich gegen die unglaubwürdig gewordenen Werte der Bourgeoisie. Seine Vertreter strebten eine ideologische Revolution an, sie suchten Zuflucht in der Kreativität, im Unbewussten und im Irrationalen. Mit dem Versuch, die in Ruinen liegende schreckliche Realität hinter sich zu lassen, stellten sie alles Vergangene in Frage und teilten die Verachtung für die bürgerlich-biedere Gesellschaft mit den Dadaisten. André Breton, der Begründer des Surrealismus und Autor der Surrealistischen Manifeste, meinte, der Dadaismus eröffne keine Perspektive, sondern sei „… eine Maschine, die mit Volldampf arbeite, wobei …
Katsushika Hokusai ist ohne Zweifel der seit der Mitte des 19. Jahrhunderts im Westen berühmteste Künstler Japans. Die Werke Hokusais spiegeln die künstlerischen Ausdrucksformen einer isolierten Kultur wider. Gleichzeitig war er einer der ersten japanischen Künstler, der in Europa Bekanntheit erlangte und großen Einfluss auf impressionistische und postimpressionistische Maler wie etwa Vincent van Gogh ausübte. Hokusai galt schon zu seinen Lebzeiten als ein Meister der Kunst des Ukiyo-e. Er fasziniert uns noch heute mit der Vielfalt und Bedeutung seines in diesem Buch in seiner gesamten abwechslungsreichen Breite präsentierten, fast neunzig Jahre umfassenden Werkes.
Toulouse-Lautrec begann noch während seines Studiums das Pariser Nachtleben zu erkunden; es sollte ihm zur wichtigsten Quelle der Inspiration werden und schließlich auch zur Beeinträchtigung seiner Gesundheit führen. Das Paris der 1890er Jahre mit seinen schillernden Charakteren kann man nur durch die Augen Lautrecs wahrnehmen. Die erste bedeutende Persönlichkeit des Pariser Nachtlebens, der Lautrec begegnete, war der berühmte Cabaretsänger Aristide Bruant (1851 bis 1925), ein Mann, der Lautrec ganz wesentlich darin unterstützte, seine eigene künstlerische Vision zu entwickeln. In den 1890er Jahren inspirierten Lautrec zahlreiche Bühnenkünstler: die auf dem berühmten Plakat des Moulin Rouge zu sehenden Tänzerinnen La Goulue und …
Pierre-Auguste Renoir war Augenzeuge vieler bedeutender Ereignisse. Sein jüngerer Bruder Edmond erzählte: “Seine Kohlezeichnungen an den Mauern brachten die Eltern auf den Gedanken, dass er ein malerisches Talent besitze, und sie schickten ihn in die Lehre zu einem Porzellanmaler. Er hat also Glück gehabt, was nicht so oft vorkommt.” Bald darauf entstand das erste Bild des künftigen Impressionisten. Er bestand 1862 die Aufnahmeprüfungen an der Ecole des Beaux-Arts und nahm sein Studium in der Werkstatt von Charles Gleyre auf. Viel später, als bereits ausgereifter Künstler, erhielt Renoir die Möglichkeit, das Schaffen von Rembrandt direkt in Holland, die Werke von Velázquez, …
In dem durch die Industrielle Revolution geprägten viktorianischen England sehnte sich die präraffaelitische Bruderschaft, die eine große Nähe zu der von William Morris angeführten Arts and Crafts-Bewegung aufwies, nach einer Rückkehr zu Werten einer vergangenen Zeit. Die führenden Maler dieses Kreises wie John Everett Millais, Dante Gabriel Rossetti und William Holman Hunt wollten die reinen und edlen Formen der Renaissance wiederbeleben und zogen, im Gegensatz zur akademischen Malerei ihrer Zeit, Realismus und biblische Motive dem affektierten Kanon des 19. Jahrhunderts vor. Dieser Band beschreibt mit Hilfe seines faszinierenden Textes und seiner üppigen Illustrationen voller Begeisterung diese einzigartige Bewegung, die vor …
Ukiyo-e („Bilder der fließenden Welt“) ist die Bezeichnung für eine in der glanzvollen Edo-Ära (1605-1868) entstandene japanische Kunstbewegung. Der diesen Drucken verliehene hedonistische Name war als ein ironischer Kontrast zu der buddhistischen Astralebene der „leidenden Welt“ gemeint. Es handelt sich bei diesen Drucken jeweils um das kollektive Werk eines Malers, eines Stechers und eines Druckers, auch wenn diese Kunstwerke gemeinhin vor allem den Malern und gelegentlich auch den Druckern zugeschrieben werden. Die Drucke des Ukiyo-e wurden erst durch ihre geringen Kosten infolge des technischen Fortschritts der Druckkunst ermöglicht. Sie zeigten Szenen aus dem Alltagsleben und stellten Bijin („schöne Frauen“), Kabuki-Schauspieler …
J.M.W. Turner wurde 1775 in Covent Garden als Sohn eines Barbiers geboren und starb 1851 in Chelsea. Es bedarf der Erfahrung eines Spezialisten, Gemälde auszusuchen,um ein Werk über diesen Maler zu verfassen, denn mit einem Gesamtwerk von über 19000 Gemälden und Zeichnungen kann Turner als ein äußerst produktiver Maler bezeichnet werden. Sein Name wird einerseits mit einer gewissen Vorstellung der Romantik in den Landschaften und einer bewundernswerten Gewandtheit in der Ausführung seiner Seegemälde verbunden. Andererseits erinnert er aber auch an einen Vorreiter im Umgang mit Farben: an Goethes Theorie der Farben. Man braucht das Talent des großen englischen Kritikers John …
Louis Comfort Tiffany hat mit seiner Arbeit in vielfältigen künstlerischen Feldern ein beachtliches Erbe hinterlassen, dass bis heute überdauert hat. Als Vorreiter des Jugendstils in den USA trug er maßgeblich dazu bei dass das Kunsthandwerk höheres Ansehen in der Welt der bildenden Künste fand. Seine Leidenschaft galt jedoch ausnahmslos dem Glas und der Glasmalerei. Seine Erfahrung als Kunsthandwerker und seinen Feinsinn für das Zusammenspiel von Licht und Farbe kombinierend, kreierte er nicht nur einmalige, atemberaubende Kirchenfenster sondern revolutionierte auch die Welt der Gebrauchsgegenstände mit anmutigen Wandleuchten, feinteiligen Mosaiklampen und exotischen Schmuckstücken. „Tiffany“ lädt dazu ein, Farbe und Licht aus der …
Das Aquarell, das lange Zeit als Sekundärmedium des Zeichnens galt, erlebte im 18. Jahrhundert in England ein wahres goldenes Zeitalter. Die Aquarellmalerei im engeren Sinne war jedoch schon als Maltechnik unter Verwendung lasierender Farben seit dem 9. Jahrhundert n. Chr. bekannt und hat sich im Laufe der Zeit kontinuierlich entwickelt. Jede Technik trägt ihr Stilgesetz in sich, und das Aquarell insbesondere ist voller Ansprüche an die Künstler und verlangt künstlerische Zucht, Konzentriertheit und Sicherheit. Die Aquarelltechnik war lange Zeit der große Begleiter des Zeichnens. EineMischung aus Wasser und Pigmenten, die große künstlerische Freiheit erlaubt, wurde das Aquarell oft für vorbereitende …
Utilizamos cookies propias y de terceros para mejorar su experiencia y nuestros servicios analizando su navegación en nuestra web y cómo interactúa con nosotros y poder mostrarle publicidad en función de sus hábitos de navegación. Para consentir su utilización, pulse el botón “Acepto”. Puede obtener más información consultando nuestra Política de Cookies.